Pulver aus Pflanzen, sogenannte Pulvis, sind eine der ältesten Anwendungen in der Pflanzenkunde. Heute kennen wir Pulver vor allem als Gewürze wie Paprika oder Zimt. Doch im Mittelalter war Pulvis eine wichtige Methode der Klostermedizin. Es war einfach herzustellen, lange haltbar und vielseitig im Alltag nutzbar.
Wusstest du, dass die Anwendung eines Pulvis eine mittelalterliche Form der Kräuterzubereitung ist? Diese Methode war besonders in der Klostermedizin weit verbreitet.
Was ist ein Pulvis?
Pulvis ist das lateinische Wort für Pulver. Es bezeichnet getrocknete, fein gemahlene Pflanzenteile. Dazu zählen Blätter, Wurzeln, Rinden, Früchte oder Schalen. Du kannst ein Pulvis aus einer einzelnen Pflanze herstellen oder mehrere Zutaten mischen. So entsteht ein Pulver für Küche, Hausmittel oder auch Kosmetik.
Bekannt sind viele Pulver aus der Küche: Zimt, Kurkuma, Rote Bete oder Paprika. Auch aus Orangenschalen oder Zitronen kannst du ein aromatisches Pulvis machen.
So stellst du ein Pulvis selbst her

Du brauchst:
- Getrocknete Kräuter, Früchte oder Schalen (am besten in Bio-Qualität)
- Mixer, Kaffeemühle oder Mörser
Und so geht’s:
- Zuerst musst du frische Zutaten trocknen. Bei Wurzeln, Zwiebeln, Früchten eignet sich ein Dörrapparat oder bei 50°C im Backrohr trocknen. Bei Blättern und Blüten reicht Lufttrocknung meist aus.
- Gib nun dein Kraut in den Mixer (oder Mörser) und zerkleinere alles gründlich. Du kannst das fertige Pulvis nun auch noch durch ein Sieb streichen, wenn du gröbere Teile vermeiden möchtest.
- Bewahre dein Pulvis dunkel, trocken und gut verschlossen auf.
- Das Pulver lässt sich gut in ein Glas Wasser oder eine Portion Joghurt oder Müsli rühren oder auch zum Würzen und Einfärben verwenden, je nachdem, was du hergestellt hast
Tipp: Ein hochwertiges Pulvis ist sehr ergiebig, schon eine kleine Menge verleiht Speisen Aroma oder kann als pflanzliches Hausmittel genutzt werden.
Anwendungsbeispiele für den Alltag
- In der Küche: zum Würzen von Speisen, im Müsli, Joghurt oder Smoothie
- Als Hausmittel: eingerührt in Wasser, Joghurt oder in Kapseln
- In Kosmetik: z. B. in Peelings, Badesalzen oder Masken
- Für DIY: beim Backen, Basteln oder Färben

Orangenpulver als aromatisches Pulvis
Ein gutes Beispiel ist Orangenpulver. Es entsteht aus getrockneten Schalen von Bio-Orangen. Das Pulver duftet intensiv und enthält viele ätherische Öle, besonders Limonen. Dieser Stoff kann beruhigen, die Stimmung heben und wirkt leicht gegen Keime.
Altes Wissen neu genutzt
Pulvis ist nicht nur einfach herzustellen, sondern auch lange haltbar und vielseitig einsetzbar. Ob in der Küche, zur Körperpflege oder für selbstgemachte Hausmittel – dieses Pflanzenpulver eröffnet dir viele Möglichkeiten. Es verbindet altes Wissen mit moderner Anwendung und bringt die Kraft der Pflanzen direkt in deinen Alltag.
Du suchst nach mehr alltagstauglichen Pflanzenideen?
In unserem Kurs 12 wilde Monate zeigen wir dir jeden Monat neue Rezepte, DIYs und Anwendungsideen mit Wildpflanzen. Vom Pulvis bis zur Salbe, von der Naturkosmetik bis zur Hausapotheke.
FAQ – Häufige Fragen zu Pulvis
(klick) Was bedeutet Pulvis?
Pulvis ist das lateinische Wort für „Pulver“ und beschreibt fein gemahlene, getrocknete Pflanzenteile.
(klick) Wie stelle ich ein Pulvis her?
Zutaten vollständig trocknen, fein mahlen und luftdicht lagern – je nach Pflanzenart unterschiedlich in der Anwendung.
(klick) Wofür kann ich ein Pulvis verwenden?
Als Gewürz, Hausmittel, Kosmetik-Zutat oder Aroma im Alltag.
(klick) Wie lange ist ein Pulvis haltbar?
Wenn es trocken und dunkel gelagert wird, hält es mehrere Monate.
(klick) Kann ich Pulvis auch aus Wildpflanzen machen?
Ja, viele Wildpflanzen eignen sich sehr gut – z. B. Gänseblümchen, Spitzwegerich, Zitronenmelisse oder auch Wildfrüchte.


