Du ernährst dich gesund und bist trotzdem ständig müde?
Dann geht’s dir vielleicht wie vielen: Du achtest auf deine Ernährung, kochst frisch, greifst zu Bio-Gemüse und trotzdem fehlt dir oft die Energie. Du frierst leicht, hast brüchige Nägel oder manchmal blasse Haut. Vielleicht kommen Konzentrationsprobleme dazu oder das Gefühl, einfach nicht richtig „in Schwung“ zu kommen.
Diese Symptome können unter anderem auf einen Nährstoffmangel hinweisen, selbst dann, wenn du dich ausgewogen ernährst. Wie das sein kann? Das erklären wir dir in diesem Artikel.
Und wir zeigen dir auch: Wann Nahrungsergänzungsmittel helfen, warum Wildpflanzen oft unterschätzt werden und wie du lernst, deinem Körper wirklich zuzuhören.
Warum fehlen uns so oft wichtige Nährstoffe?
Unser Körper braucht täglich Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, um leistungsfähig und gesund zu bleiben. Doch obwohl wir theoretisch alles essen könnten, was wir brauchen, sieht die Realität oft anders aus.
Die Gründe:
- Ausgelaugte Böden: Durch intensive Landwirtschaft enthalten viele Gemüse heute deutlich weniger Nährstoffe als früher.
- Lange Transportwege: Vitamine wie Vitamin C gehen bei Lagerung und Transport schnell verloren.
- Verarbeitete Lebensmittel: Fertigprodukte liefern meist Kalorien, aber kaum Mikronährstoffe.
- Stress & Umweltbelastung: Erhöhen unseren Bedarf an Antioxidantien und Vitalstoffen.
Das Ergebnis: Auch bei guter Ernährung kann ein latenter Mangel entstehen. Und der macht sich oft schleichend bemerkbar.
Nahrungsergänzungsmittel: Wann sind sie sinnvoll und wann nicht?
Nahrungsergänzungsmittel können helfen, gezielte Mängel auszugleichen, aber sie sind kein Ersatz für eine gesunde Lebensweise. Wichtig ist:
- Nur nehmen, was fehlt: Ein Zuviel kann schaden (z. B. bei fettlöslichen Vitaminen wie A, D, E und K, die sich im Körper anreichern können und bei Überdosierung unerwünschte Wirkungen zeigen).
- Qualität prüfen: Hochwertige Produkte enthalten bioverfügbare Formen, keine unnötigen Zusatzstoffe.
- Mit Fachwissen: Eine fundierte Beratung (z. B. durch Mikronährstoffexpert:innen) hilft, individuell sinnvolle Entscheidungen zu treffen.
Und: Nahrungsergänzung kann kurzfristig hilfreich sein, aber langfristig zählt die Alltagsroutine.
Eisenmangel erkennen: Warum bleibt er so oft unentdeckt?

Eisenmangel ist einer der häufigsten Nährstoffmängel weltweit – besonders bei menstruierenden Personen, Sportler:innen und Menschen mit pflanzenbasierter Ernährung. Trotzdem bleibt er oft unentdeckt. Warum?
- Symptome sind unspezifisch: Müdigkeit, Kälteempfinden oder blasse Haut können viele Ursachen haben.
- Viele gewöhnen sich daran: Wer lange mit einem Mangel lebt, hält ihn für „normal“.
- Unzureichende Diagnostik: Häufig wird nur der Hb-Wert bestimmt, nicht jedoch Ferritin (der Eisenspeicherwert).
Dabei ist Eisen essenziell für die Blutbildung, die Sauerstoffversorgung und ein funktionierendes Immunsystem.
Wofür braucht dein Körper Eisen konkret?
- Für den Sauerstofftransport im Blut (Bestandteil des Hämoglobins)
- Zur Speicherung von Sauerstoff in den Muskeln (Myoglobin)
- Für zahlreiche enzymatische Prozesse im Energiestoffwechsel – damit dein Körper Nährstoffe effizient in Energie umwandeln kann
Tagesbedarf:
- Frauen: ca. 16 mg
- Männer: ca. 11 mg
- Erhöhter Bedarf bei Blutverlust, Wachstum und körperlicher Belastung
Woran erkenne ich, dass mir Eisen fehlt?
Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bei dir bemerkst, kann das ein Hinweis auf Eisenmangel sein, muss es aber nicht. Denn ähnliche Beschwerden können auch andere Ursachen haben. Deshalb gilt: Bitte lass deine Werte ärztlich überprüfen, bevor du eigenständig zu Präparaten greifst. Ein einfacher Bluttest mit Ferritinbestimmung gibt Aufschluss über deinen Eisenstatus.
Typische Anzeichen eines Eisenmangels:
- Ständige Müdigkeit & Erschöpfung
- Blasse Haut & Schleimhäute
- Haarausfall & brüchige Nägel
- Konzentrationsprobleme
- Schwaches Immunsystem
- Frieren & Kurzatmigkeit
Häufige Ursachen:
- Blutverluste (z. B. Menstruation, Geburt, innere Blutungen)
- Geringe Zufuhr (v. a. bei veganer/vegetarischer Ernährung)
- Hemmstoffe in der Ernährung (z. B. Tannine aus Tee/Kaffee, Phytate aus Vollkornprodukten)
- Erhöhter Bedarf (z. B. Wachstum, Sport)
Die Eisenaufnahme aus Pflanzen (Nicht-Häm-Eisen) ist geringer als aus tierischen Quellen (Häm-Eisen), wird aber durch Vitamin-C-reiche Lebensmittel deutlich verbessert.
Gute Eisenquellen:
- Pflanzlich: Brennnessel, Amaranth, Hirse, Vogelmiere (8,4 mg/100g), Weißer Gänsefuß, Knopfkraut, Weißklee, Wilde Malve
- Tierisch: Rotes Fleisch, Innereien (Leber), Fisch
- Weitere: Hülsenfrüchte, Nüsse, Saaten, Vollkornprodukte, dunkles Blattgemüse (Spinat, Grünkohl)
In Nahrungsergänzungsmitteln gängig:
- Eisenformen wie Eisensulfat, Eisenfumarat, Eisengluconat oder Eisenbisglycinat
- Besonders gut verwertbar für den Körper: Eisenbisglycinat und Häm-Eisen
💡 Hinweis: Die Nährstoffgehalte von Pflanzen schwanken stark und hängen von Standort, Bodenqualität und Erntezeitpunkt ab.
Wildpflanzen gegen Eisenmangel: Können sie wirklich helfen?
Wenn du typische Anzeichen eines Eisenmangels bei dir beobachtest – wie bleierne Müdigkeit, blasse Haut oder brüchige Nägel – lohnt es sich, einmal genauer hinzuschauen. Solche Symptome können verschiedene Ursachen haben. Damit du Klarheit bekommst, empfehlen wir dir: Lass deine Werte medizinisch abklären, idealerweise mit einer Ferritin-Bestimmung.
Denn erst wenn feststeht, dass tatsächlich ein Mangel vorliegt, ergibt es Sinn, gezielt zu ergänzen – sei es mit einem hochwertigen Eisenpräparat oder über die Ernährung.
Und genau hier kommen unsere heimischen Wildpflanzen ins Spiel: Sie können dich wunderbar ergänzend unterstützen – und zwar auf natürliche Weise. Regelmäßig in den Alltag integriert, versorgen sie dich nicht nur mit Eisen, sondern auch mit sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen und Co-Faktoren, die die Aufnahme verbessern.
Diese Pflanzen liefern viel Eisen & unterstützende Co-Faktoren:

- Brennnessel: Enthält Eisen, Vitamin C (fördert die Aufnahme) und Kieselsäure – als Tee, Pulver oder frisch im Smoothie verwendbar.
- Schafgarbe: Wirkt blutbildend und krampflösend – kann Menstruationsbeschwerden lindern und gleichzeitig Eisen liefern.
- Löwenzahn: Fördert die Verdauung und Eisenaufnahme – enthält Bitterstoffe und Mineralstoffe.
- Vogelmiere: Ein unterschätzter Eisenlieferant mit bis zu 8,4 mg Eisen pro 100 g Frischpflanze, ideal im Salat oder Pesto.
✨ Funfact: Die Kombination von eisenreichen Wildpflanzen mit Vitamin-C-haltigen Früchten (z. B. Hagebutte, Sanddorn) steigert die Bioverfügbarkeit des Eisens deutlich.
Rezeptidee: Wie gelingt ein pflanzlicher Eisen-Smoothie?

Ein köstlicher, pflanzlicher Eisen-Booster für jeden Tag ideal als Frühstück oder nährstoffreicher Snack.
Zutaten:
- 1 Handvoll Himbeeren
- 1 Handvoll Heidelbeeren
- 1 kleine Banane
- 1 TL Melasse (reich an Eisen & Mineralstoffen)
- 1 EL Chiasamen
- 1 Handvoll frischer Spinat
- 1 TL Zitronensaft (Vitamin C zur Eisenaufnahme)
- Wasser nach Bedarf
Zubereitung:
- Alle Zutaten in einen Mixer geben.
- So lange mixen, bis der Smoothie schön cremig ist.
- Falls nötig, mit Wasser verdünnen.
Dieser Smoothie kombiniert eisenreiche Zutaten mit Vitamin C und gesunden Fetten – für eine optimale Aufnahme und extra viel Energie.
Wie du lernst, deinen Mikronährstoffbedarf selbst zu verstehen
Wenn du das Gefühl hast, dass dir manchmal einfach der Überblick fehlt: Was braucht mein Körper wirklich? Wann ist Nahrungsergänzung sinnvoll und wann reichen Wildpflanzen? Wie erkenne ich einen Mangel frühzeitig und handle richtig?
Dann laden wir dich herzlich zu unserem kommenden Online Webinar ein:
Nahrungsergänzung oder Wildpflanzen?
Was dein Körper wirklich braucht – und wie du deinen natürlichen Multivitamin-Mix selbst herstellst
Mit:
- Dr. Patricia Purker (Pflanzenwissenschaftlerin & Leiterin der Naturakademie)
- Mag. Ines Hameder (Pharmazeutin, Mikronährstoffexpertin & Teil unseres Redaktionsteams – mehr über ihren spannenden Weg und ihr Fachwissen erfährst du in unserem Porträt hier im Blog)
✨ Wir zeigen dir, wie du lernst, deinen Körper besser zu verstehen: Welche Mikronährstoffe du wirklich brauchst, wie du Mangelzustände erkennst – und wie dich Wildpflanzenwissen aus der Naturapotheke im Alltag stärken kann. Mit praktischen Tipps, fundierten Hintergründen und ganz viel Naturverbindung – wie du es von uns kennst.


